Alle Fotos aus der Gartenarbeitsschule von N. Weiß
Foto: Änne Nemitz
Die 2022 gepflanzte Edelkastanie (Castanea sativa) in der Streuobstwiese trug im nächsten Jahr bereits einige Früchte.
Nicht nur Füchse sind auf unserem Gelände unterwegs. Im frischen Schnee konnten viele verschiedene Trittsiegel entdeckt werden. Häufig mehrere übereinander. Diesen Weg ging nur ein Waschbär entlang, und hinterließ eine tolle Spur im Schnee.
Im Eis auf den Birkenstämmen waren die Jahresringe der zuletzt gefällten Birke nach dem Tauen noch deutlich zu sehen.
Die Schafgarben-Silbereule (Macdunnoughia confusa) ist als wärmeliebende Art aus dem Süden eingewandert. Auf unseren trockenen und halbtrockenen WIesenflächen findet die nacht-, dämmerungs- und tagaktive Art zahlreiche Raupenfutterpflanzen, z.B. die Rote Taubnessel, die Große Brennessel, die Gemeine Schafgarbe, die Wegwarte u.v.a.. Die Raupen kommen ganzjährig vor und überwintern. Die Verpuppung findet in einem Gespinst am Boden statt. Die Falter sind von April bis Oktober zu beobachten.
Auch bei Colletes hederae bezieht sich der Name auf die Nistweise. Die Efeu-Seidenbiene ist auf Efeu-Pollen als Larvennahrung spezialisiert und erscheint deshalb erst recht spät im Jahr, ab September. Seidenbienen legen Nisthöhlen im Sandboden an, und die Wände der Brutzellen werden mit Hilfe eines drüsigen Sekrets seidig ausgekleidet.
Auch der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana), aus der Gruppe der Grabwespen, lässt sich zu dieser Jahreszeit an den Eryngium-Blüten beobachten. Im Gegensatz zu den Larven, welche bevorzugt mit Eichenschrecken gefüttert werden, frisst der erwachsene Grillenjäger diese nicht, sondern betäubt sie und trägt sie in die Brutröhren ein, die meist in alten hohlen Stängeln angelegt werden. Auch künstliche Brutröhren werden gerne angenommen.
Als eine der wenigen Klima-Gewinnerinnen bevorzugt die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) vor allem Pflanzen, die auf Halbmagerrasen vorkommen, insbesondere Korbblütler wie Flockenblumen, Disteln, aber auch Kardengewächse, wie Knautie und Skabiose. In den Themenbeeten fanden die in der Erde nistenden Wildbienen genügend Futter für sich und ihre Larven.
Auch Löcherbienen aus der Gattung Heriades konnten an der WIesen-Flockenblume (Centaurea jacea) beobachtet werden. Löcherbienen gehören zu den Bauchsammlern und nisten solitär, z.B. in bereits existierenden Gängen in totem Holz oder in Schilfhalmen.
Bienen aus der Gattung Megachile tapezieren die Wände ihrer Nisthöhlen mit abgeschnittenen Blattstücken. In der Nähe der Nester findet man bei genauem Hinsehen kreisrunde Ausschnitte an Blättern von Bäumen und Sträuchern oder Kräutern. Auch sie sammeln und transportieren den Pollen in einer Bauchbürste.
Nich nur die Wildblumen, auch unsere Themenbeete bieten vielen Tagfaltern Nektar. Die Weibchen des Hauhechel-Bläulings (Polyommatus icarus) legen ihre Eier an Klee- und Luzernearten ab, von welchen sich die Raupen vor der Überwinterung ernähren. Nur die Männchen haben blaue Flügel. Polyommatus icarus besiedelt offene und blütenreiche, nicht überdüngte Bereiche, die feucht bis trocken sein können.
Beim Kleinen Feuerfalter (Lycaena phlaeas) sind im Gegensatz zu den meisten anderen Bläulingen beide Geschlechter gleich gefärbt. Das Männchen verteidigt sein Territorium gegen andere Männchen und verjagt auch deutlich größere Falter. Die Weibchen legen ihre Eier auf der Blattunterseite verschiedener Ampferarten ab, von welchen die Raupen sich ernähren.
Die Imagines und Larven der Vierfleckigen Kugelmarienkäfer (Exochomus quadripustulatus) ernähren sich von Schild- und Blattläusen und helfen so auch auf dem Mannstreu in unserem Trockenblumenbeet.
Die Käfer überwintern in der Bodenstreu im Moos und Laub, welches unter unseren Sträuchern und im Laubhaufen neben unserer Benjeshecke liegen bleiben darf.
Die Bienenjagende Knotenwespe (Cerceris rybyensis) ernährt sich als adultes (erwachsenes) Insekt von Nektar und Pollen, hier an unseren Färberdisteln. Sie leben in offenen und sandigen Lebensräumen sowie auf lehm- und lösshaltigen Böden, auch im Siedlungsgebiet. Ihre Larven ernähren sie mit Bienen der Gattungen Hallictus, Lasioglossum (Furchenbienen), Andrena (Sandbienen) oder Panurgus (Zottelbienen).
Auch die Helle Erdhummel (aus der Artengruppe Bombus lucorum s.l.) sammelt Nektar und Pollen auf den Blüten zahlreicher Korbblüter unserer Themenbeete.
Helle Erdhummeln sind bodenlebende Hummeln, die ihre Nester in der Kraut- und Moosschicht anlegen.
Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda cerulescens) bevorzugt eher trockene Standorte. Sie kann in grau- und brauntönen vorkommen und hält sich bevorzugt auf gleichfarbigen Untergründen auf.
Auf dem vertrockneten Blatt fällt die rotbraune Heuschrecke kaum auf und ist gut getarnt. Wird sie dennoch von einem Feind aufgeschreckt, springt sie schnell weg und fliegt einen flotten Haken, mit welchem sie außerhalb des Sichtbereichs sofort wieder am Boden verschwindet.
Der Glattschienige Pinselkäfer (Trichius gallicus) tarnt sich mit seinem gelb-schwarzen Muster als gefährliches Insekt, obwohl er völlig harmlos ist.
Als erwachsener Blatthornkäfer (Scarabaeidae) ist er ein Blütenbesucher, der Staubblätter und Pollen verschiedener Pflanzenfamilien frisst. Seine Larven leben zwei Jahre in weißfaulem Laubholz. Die Käfer fliegen hauptsächlich im Juni und Juli und sind von Mai bis September aktiv.
wurden diese beiden Bockkäfer (Pseudovadonia livida) bei der Paarung in einer Hahnenfuß-Blüte.
Die Larven des Kleinen Halsbocks entwickeln sich innerhalb von zwei Jahren in vom Nelken-Schwindling (Marasmius oreades) durchwachsener Humuserde. Bisher wurden noch keine Fruchtkörper dieses Speisepilzes von uns entdeckt.
Auch der Rothalsbock (Stictoleptura rubra) ernährt sich von Pollen und Blütenteilen wie den Staubgefäßen, Stempeln oder Blütenblättern von Blühpflanzen und ist auf waldnahen Wiesen und Lichtungen auf Dolden- und Korbblüten zu finden.
Die tagaktiven Käfer fliegen von Juni bis September. Sie sind auch auf Totholz von Nadelhölzern anzutreffen, in welchem sich die Larven 2 Jahre lang entwickeln, und von welchem sie sich ernähren.
Blausterne (Scilla) und Traubenhyazinthen (Muscari) blühen pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn und lösen die Winterblüher ab. Beide haben als Überwinterungsorgan eine Zwiebel und vermehren sich nicht nur über die Samenbildung nach der Blüte, sondern auch über die Bildung von Tochterzwiebeln.
Bereits bei Temperaturen über 10°C fliegen Arbeiterinnen der Honigbienen im Winter zum Reinigungsflug aus, um sich zu erleichtern. Im Februar, wenn die ersten Brutwaben angelegt werden, nehmen sie bei ihren Sammelflügen nicht nur Nektar, sondern auch den eiweißreichen Pollen auf, der jetzt besonders wichtig für die Brutaufzucht ist. Auf unseren Wiesen finden an milden Tagen bereits viele Insekten im Blütenmeer Futter und genießen ebenso wie wir die Krokusse und weiteren Vorboten des Frühlings.
Auch der Märzenbecher (Leucojum vernum) blüht als Auwaldbewohner häufig bereits im Februar. Die schneeweißen Blüten haben grüne Spitzen und blühen bis April. Ende Mai ziehen die Pflanzen bereits ein und gehen in die für Zwiebelgewächse typische Ruhephase.
Ihrem Namen macht Galanthus nivalis alle Ehre und blüht zuverlässig trotz Schnee und Kälte bereits im Februar. Bei Kälte und Wind schließen sich die Blüten zum Schutz wieder. Der Name Galanthus setzt sich aus dem griechischen Wort "gala" für Milch und "anthos" für Blüte zusammen. Als Winterblüher sind sie sehr beliebte Zierpflanzen, die in vielen Gärten zu bewundern sind.
Schon beginnt die erste Zaubernuss (Hamamelis), die im Sommer grüne, haselnussähnliche Blätter trägt, ihre schönen Blüten zu entfalten. Zum Schutz vor Frost rollen sich die langen schmalen Blütenblätter wieder ein, und geben das Innere der Blüte bei steigenden Temperaturen wieder frei. So blüht die nach Europa gelangte Pflanze bei uns mehrere Wochen lang bereits im Winter und bietet Wildbienen und Hummeln an warmen Tagen erste Nahrung im Garten.
Nach den milden Temperaturen wächst an vielen Stellen im Januar der Winterportulak. Er wird auch Postelein oder Tellerkraut genannt und kann mehrfach geerntet werden. Dazwischen wächst auch die Vogelmiere, die wie der Winterportulak frisch und saftig schmeckt und fast über das ganze Jahr hinweg leckeres Grün für einen Salat oder grüne Smoothies bietet. Früher waren die beiden Pflanzen eine wichtige Vitaminquelle im Winter.
Die reifenden Beeren des Efeus dienen jetzt auch als Futterquelle für Vögel im Winter. Auch bietet der alte, hoch rankende Efeu vielen Tieren Schutz und Versteckmöglichkeiten. Schützen sollte man vor allem die Baumkrone oder den Dachstuhl vor dem stark wüchsigen Efeu, welcher vor allem im älteren Zustand reichlich blüht und Früchte bildet und dann zugleich geschützter Wohnraum für Vögel und andere Tiere ist.
Im Winter finden sich im Garten immer noch zahlreiche Farben. Nicht nur die Hagebutten der Rosen erleuchten in strahlendem Rot. Viele Sträucher tragen rote, violette, blaue oder weiße Früchte, die im Winter auch ein wichtiger Nahrungsbestandteil vieler hier lebender Gartenvögel sind.
Der Parasol oder Riesenschirmpilz, wie der Speisepilz auch genannt wird, sieht diesem Pilz zumindest sehr ähnlich. Jedoch lässt sich beim Parasol der Hutring am Stiel leicht verschieben. Auch andere genießbare oder ungenießbare Schirmpilze haben einen leicht verschiebbaren Ring, verfärben sich jedoch an einer Schnittstelle rötlich. Dieser Pilz hatte einen am Stil festgewachsenen Ring und es empfiehlt sich demnach nicht, ihn ohne weitere Untersuchungen oder gar ungekocht zu essen.
Der Tigerschnegel (Limax maximus), auch Großer Schnegel genannt, frisst nicht unbedingt nur unsere Nutzpflanzen, sondern lebt auch von Aas, frisst Gelege anderer Schnecken (z.B. die der Spanischen Wegschnecke, die adult kaum heimische Feinde hat) oder jagt andere Nacktschnecken und hilft so im Nutzgarten, ein natürliches Gleichgewicht zu schaffen.
Sowohl Schnirkelschnecken als auch junge Laubschnecken waren an den trockenen Blütenständen der Wilden Möhre zu sehen. Sie sind hier gut getarnt und fressen übrigens nicht nur frisches, sondern auch abgestorbenes Pflanzenmaterial, weshalb man sie am besten mit den Pflanzenabschnitten auf den Kompost bringt, wo sie weiter leben und zur Humusbildung beitragen können.
Beim Setzen weiterer Blumenzwiebeln fanden wir Weinbergschnecken, die sich nach schlechter Witterung in Vorbereitung auf den Winter bereits eingegraben und eingekapselt hatten. Natürlich wurden sie nach dem Fotografieren an geeigneter Stelle wieder entsprechend tief eingegraben, um sie vor Frösten und vor Fressfeinden zu schützen.
Auch dieses Jahr wächst sie wieder, unsere Krause Glucke. Ein schmackhafter Speisepilz, wenn man sich nicht am Knirschen zwischen den Zähnen stört, oder er gut zubereitet wird. Die Krause Glucke lebt am Stammgrund oder auf Stümpfen von Nadelbäumen, in deren Kernholz er eindringt. Als Saprobiont kann die Krause Glucke auch noch mehrere Jahre nach dem Absterben des Baumes vom Totholz leben.
Die im Mittelalter noch häufig genutzte, fast vergessene Mispel trägt in diesem Jahr nicht nur sehr zahlreiche Früchte, sie bildet immer noch neue Blüten aus. Geerntet werden die Früchte der Mispel frühestens ab dem November, sie sollten vorher einige Tage Frost bekommen haben. Es lässt sich daraus eine Marmelade mit besonderem Geschmack herstellen. Roh mögen nicht alle Menschen den Geschmack der vitaminreichen Früchte.
Wo die Graukresse wächst, ist es sonnig und der Boden eher sandig, trocken, neutral bis leicht sauer und meist weniger Stickstoff enthaltend. Namensgebend für die Pionierpflanze, die auch Schuttplätze und Kiesgruben besiedelt, sind ihre grau filzig behaarten Blätter, die eine Anpassung an warme, lufttrockene Standorte darstellt. Die für Menschen essbare Wildpflanze ist für Pferde giftig.
Schon als ganz junge Larven fressen die eingeschleppten Kartoffelkäfer für ihr Leben gern die Blätter unserer beliebten Knollenpflanzen. Ein einziges Käferweibchen kann bis zu 1200 Eier auf den Blattunterseiten der Pflanzen ablegen. Wenn man sie entdeckt hat, hilft nur noch, sie schnell alle selbst abzusammeln, um die Kartoffelernte im Herbst zu sichern. Denn sie haben bei uns als ältere Larven oder Käfer kaum natürliche Feinde im Garten. Nützlinge fressen vor allem die Eigelege. Auch konnte eine Wanze beobachtet werden, die eine kleine Larve anstach.
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