Auf dem Gelände am Billerbecker Weg 123 in Berlin-Tegel befand sich von 1942 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager. Das Zwangsarbeiterlager Krumpuhler Weg gehörte mit einer Belegungskapazität von 1.500 Menschen zu den großen Lagern in Berlin. Dort untergebracht waren sogenannte „Ostarbeiter“, seit 1943 auch Franzosen und italienische Militärinternierte.
Betrieben wurde das Lager von den Rüstungsfirmen Altmärkische Kettenwerke (Alkett) und Maget (Maschinen- und Gerätebau Tegel), beide Tochterunternehmen von Rheinmetall-Borsig.
Nach 1945 wurden die verbliebenen Gebäude kurze Zeit zu schulischen Zwecken und ab 1950 als Heim für „schwer erziehbare Mädchen“ genutzt. Im Jahr 1955 folgte die Umgestaltung des Areals zu einer Gartenarbeitsschule mit Arboretum (Baumpflanzung).
Heute sind Spuren aller historischen Schichten vorzufinden. Sowohl die gärtnerische Anlage als auch die Baracken wurden in den 1990er Jahren, unabhängig voneinander, unter Denkmalschutz gestellt.
Im Jahr 2010 wurde durch den Bezirk Reinickendorf auf dem Gelände der Gedenkort „Historischer Ort Krumpuhler Weg“ eingerichtet.
Kontakt:
Museum Reinickendorf, museum@reinickendorf.berlin.de, Tel. 030 – 90294 6460
Weitere Informationen finden Sie unter www.museum-reinickendorf.de
Im Schuljahr 2017/18 wurde die Reaktivierung der Gartenarbeitsschule für Berlin-Reinickendorf beschlossen und am 22. Juni 2018 wurde sie am Historischen Ort wiedereröffnet.
Die Gartenarbeitsschule Reinickendorf ist einzigartig in ihrer Lage auf dem Gelände eines Geschichts- und eines Gartendenkmals. Sie bietet allen Altersgruppen, vom Kindergarten bis zum Studium, Natur ganzheitlich, erfahrungs- und handlungsorientiert zu erleben und schätzen zu lernen und in freier Natur von der Natur lernen zu können.
Wildbienen und andere Insekten wollen wir nicht nur mit einem nektar- und pollenreichen Blütenangebot und heimischen Wildpflanzen unterstützen, sondern auch mit vielen kleinen Nisthilfen, die auf dem Gelände verteilt Raum für zahlreiche Nachkommen bieten.
In den Bäumen auf der Streuobstwiese sorgen unsere mit Stroh gefüllten Unterkünfte dafür, dass Blattlaus fressende Insekten wie Ohrwürmer, Marienkäfer und Florfliegen in den Obstbäumen einen geschützten Unterschlupf finden. So sind unsere fleißigen Helfer immer vor Ort.
Pilze, Schnecken, Asseln, Käfer - jede Menge Lebewesen verstecken sich unter dem Totholz und der Benjeshecke oder leben darin oder davon. Laub- und Reisighaufen bieten noch weiteren Tieren im Winter Schutz oder Nahrung. Eine Vielfalt an Nützlingen im Garten kann so auch gefördert werden.
Nicht nur die großen Wildtiere der Stadt, wie Kolkraben, Eichhörnchen oder Füchse sind bei uns willkommen. Wir widmen uns auch den kleinen Krabblern, die in unserer Wiese, im Totholz, Boden oder auch in Wasseransammlungen leben, und sehen sie uns genauer an.
Was kann schöner sein, als in der Sonne bei Vogelgezwitscher sein eigenes Essen anzubauen, es gemeinsam zu ernten und in der freien Natur gemeinschaftlich zu verwerten? Als Rohkostsalat oder über dem Kochfeuer frisch zubereitet, schmeckt es im Garten besonders gut.
Im Frühling nutzen wir bereits das erste Grün und lernen heimische Wildkräuter und ihre kulinarischen oder medizinischen Vorteile kennen. In freier Natur genießen wir dann gemeinsam unsere leckeren und gesunden Kreationen.
Tote Bäume dienen nun als Lebensräume und auch die Wiesen, Trockenmauern und blühenden Wildpflanzen laden bereits zum Entdecken zahlreicher Lebewesen ein.
Der alte Teich soll in den nächsten Jahren auch wiederbelebt werden und ein Sandarium am alten Alpinum entstehen. Die Lernumgebungen und Habitate werden nach und nach erweitert und Honigbienen sollen ebenfalls einziehen.
In der entstehenden Outdoor-Küche können Lerngruppen künftig ihr selbst angebautes Obst und Gemüse, das sie ernten, direkt vor Ort verarbeiten. Die Holzkonstruktion steht bereits und derzeit werden Leitungen verlegt und anschließend das Fundament hergestellt.
Im zukünftigen "Garten der Sinne", im ehemals asiatisch angelegten Bereich, ist an unseren neuen Barfußpfad das Teehaus angebunden, welches ab dem Schuljahr 2023/24 angemeldeten Lerngruppen Raum zum Entspannen, Hören, Spüren oder Improvisieren bietet.
Der Barfußpfad wurde gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Sozialprojekt von "Abraxas, die Küche" bereits ausgehoben und im Winter 2022/23 von weiteren Jugendlichen aus dem Projekt fertiggestellt.
In Kooperation mit JAO (Jugendwerk Aufbau Ost: www.jao-berlin.de) bieten wir jährlich Stellen für ein freiwilliges ökologisches Jahr an.
Wünschenswert sind Freiwillige ab 18 Jahren, die Spaß am Umgang mit Kindern haben, sich gerne im Freien aufhalten, Interesse an Natur- und Umweltschutz zeigen, mehr über Biodiversität und Nachhaltigkeit lernen und kreativ mit Naturmaterial umgehen wollen.
Es sind noch 2 weitere Plätze für ein FÖJ 2024/2025 bei uns frei!
der Gartenarbeitsschule ist seit 2021 Frau Weiß. Neben der Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen verfügt sie über folgende Qualifikationen: Dipl.-Biologin mit Erfahrung im Bereich der Wald- und Wildnispädagogik, Insekten- und Wildkräuterkunde und im Gärtnern in verschiedenen Gärten Berlins.
Gartenarbeitsschule Reinickendorf
Telefon: 01 511 62 53 611 oder 01 511 50 74 892
E-Mail: gartenarbeitsschule@reinickendorf.berlin.de
Anschrift: Billerbecker Weg 123a, 13507 Berlin
Die Gartenarbeitsschule ist eine Einrichtung des Bezirksamtes Reinickendorf, Schul- und Sportamt. Sie ist im Berliner Schulgesetz verankert und wird in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie betrieben.
Bitte geben Sie bei allen Anfragen zur Buchung eines Projektangebotes die Jahrgangsstufe und Teilnehmerzahl Ihrer Lerngruppe an, sowie Ihre Themen- und Terminwünsche (bevorzugte Wochentage/ Monat).
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